Hundephobie

Eine leichte Angst vor Hunden zu empfinden, ist bei Groß und Klein nicht ungewöhnlich. Hunden erst mal vorsichtig zu begegnen, ist prinzipiell sogar sehr angemessen, und viele Menschen kommen auch problemlos damit zurecht, ihr Leben lang um Hunde einen Bogen zu machen.

Schwierig wird es aber meist dann, wenn die Angst sehr stark ist und zu Einschränkungen im täglichen Leben führt, z.B. wenn Sie oder Ihr Kind bei einer Begegnung mit einem Hund regelrecht in Panik versetzt werden und mit Symptomen wie Herzrasen, Atemnot, Schwitzen etc. reagieren. Wenn Sie dann aufgrund dieser unangenehmen Erfahrungen versuchen „Hunde-Situationen“ konsequent zu vermeiden (z.B. Radtour, Spaziergang, Restaurantbesuch), wird eine genussvolle Alltagsgestaltung immer schwieriger und schließlich sogar unmöglich.

Bei einer solchen übermäßigen Angst, einer sogenannten „Hundephobie“, kann jedoch wirkungsvoll Abhilfe geschaffen werden. Angst vor Hunden ist nämlich ein erlerntes Verhalten – belastende Ereignisse in der Vorgeschichte oder auch Modelllernen spielen hier gleichermaßen eine Rolle. Und genau diese erlernte Angst kann auch wieder „verlernt“ werden.

Ich arbeite mit Kindern und mit Erwachsenen, die unter einer Hundephobie leiden. Die Konfrontation mit den Hunden geschieht immer in gemeinsamer Planung des Tempos und der Intensität. Manchmal sind etliche Therapieeinheiten ganz ohne Beisein eines Hundes nötig. Ist eine vertrauensvolle Basis entstanden, werden die Hunde in winzigen Schritten dazu geholt, immer in Absprache, immer verlässlich und klar. Es geht um das Erlernen der „Hundesprache“ – wenn ich Signale richtig deuten kann, bin ich weniger unsicher, habe ich Möglichkeiten, mit dem Hund zu kommunizieren. Wir arbeiten an unserer eigenen Haltung (Körperhaltung), die der Hund viel leichter lesen kann als laute Worte, Befehle etc.

Die Behandlung einer Hundephobie dauert 1 – 2 Jahre und ist, gemeinsam mit meinen haarigen Kolleginnen, sehr effektiv.

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